41 Prozent der gesetzlich Versicherten finden, dass Ärzte sich zu wenig Zeit für ihre Patienten nehmen. Das ist ein Ergebnis des Healthcare-Barometers 2017, für das die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse- Coopers (PwC) tausend Bundesbürger befragte. Bei den Privatversicherten sind es lediglich 32 Prozent. Vor allem Jüngere unter 55 Jahren erwarten zunehmend, dass der Arzt ausreichend Zeit für sie vorhält (45 Prozent), bei der Gruppe der über 55-Jährigen sind es dagegen nur 33 Prozent. Positiv: Vier von fünf der befragten Bundesbürger fühlen sich medizinisch gut versorgt, 85 Prozent sind mit den Leistungen ihrer Krankenversicherung zufrieden. Zudem ist das Vertrauen immer noch groß in das deutsche Gesundheitswesen.
64 Prozent zählten es zu den Top Drei der Welt. Der Hausarzt stellt nach wie vor die erste Anlaufstelle dar, wenn es um die Informationssuche vor einem Klinikaufenthalt geht: Er wird von 60 Prozent der Befragten bei solchen Fragen konsultiert. Der Freundes- und Bekanntenkreis folgt mit 42 Prozent an zweiter Stelle. Das Internet gewinnt aber immer weiter an Bedeutung. Neben Websites von Kliniken (34 Prozent) und Bewertungsportalen (36 Prozent) werden vor allem Online-Foren (20 Prozent) immer beliebter.
Das Healthcare Barometer zeige deutlich, wohin der Weg für niedergelassene Ärzte in Zukunft gehe, so PwC: Sie müssen die Stärken ausspielen, die das Internet nicht hat, sich Zeit für Patienten nehmen und Vertrauen aufbauen. Angesichts einer wachsenden Gruppe von Patienten, die mit dem Internet aufgewachsen sind, müssen Arztpraxen digitale Komponenten in ihr Geschäftsmodell integrieren, um den Kontakt zu Patienten zu pflegen, den Service zu verbessern und Abläufe zu optimieren.