Ärzte dürfen sich über eine unerwartete Nachvergütung freuen: Die morbiditätsbedingte Gesamtvergütung (MGV) könnte für 2013 insgesamt um rund 20 Millionen Euro steigen, schätzen die Kassen. Grund dafür ist die Grippewelle, die den Behandlungsbedarf in den Praxen gegenüber 2012 deutlich in die Höhe getrieben hat. Anfang September haben Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und GKV-Spitzenverband dafür im Bewertungsausschuss den Weg geebnet und bisherige Vorgaben vereinfacht. Dort haben sie ein Verfahren beschlossen, wonach der übermäßige Anstieg des Behandlungsbedarfs für Akuterkrankungen wie Influenza, Bronchitis oder virale Pneumonien den Kassen nachträglich in Rechnung gestellt werden kann.
Bis Ende September will der Bewertungsausschuss berechnen, wie hoch der Anstieg des Behandlungsbedarfs in den Bezirken der einzelnen Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) ausgefallen ist. Auf dieser Grundlage können dann die KVen und Kassen in den Regionen miteinander verhandeln. Der KBV zufolge sind die Kassen seit 2009 verpflichtet, zusätzliche Behandlungen unter bestimmten Umständen nachträglich zu bezahlen. Denn das Morbiditätsrisiko sollen allein die Kassen und nicht die Vertragsärzte tragen.