Dass Hausärzte einen unverzichtbaren Beitrag in Diagnostik und Langzeitbetreuung fast aller akuten und chronischen Erkrankungen leisten, sehen heute alle spezialisierten Fachgruppen und pflegen mehr denn je die Kooperation mit uns. Insbesondere bei psychischen Erkrankungen sind daher Haus- ärzte in der Regel die ersten Ansprechpartner und langjährigen Begleiter Betroffener. So geben bis zu 70 Prozent der befragten Patienten an, bei seelischen Problemen zuerst ihren Hausarzt kontaktieren zu wollen. In der Tat gehört die Behandlung von Depressionen, Suchterkrankungen und Angststörungen zum täglichen Brot der Allgemeinmedizin.
Es liegt daher nahe, auch die Fortbildung von Haus-ärzten und Fachärzten für Psychiatrie und Psychosomatische Medizin gemeinsam zu gestalten oder diese Spezialisten in unsere Fortbildung einzubeziehen. Die DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V.) hat daher vor vier Jahren ein Referat (entspricht einer AG innerhalb der wissenschaftlichen Gesellschaft) "Psychische Störungen in der hausärztlichen Versorgung" zur Fortbildung von Hausärzten gegründet. Dieses leiten kooperativ Prof. Detlef Dietrich, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, und Dr. Cornelia Goesmann, Fachärztin für Allgemeinmedizin/Psychotherapie. Die Mitglieder setzen sich aus beiden Berufsgruppen zusammen.
Dieses Referat bietet beim diesjährigen Kongress der DGPPN am 25./26. Novem-ber in Berlin nun schon im zweiten Jahr einen eigenständigen "Hausarzt-Track" für die fachliche Fortbildung in psychiatrischen Fragen für Hausärz-tinnen und Hausärzte an: Insgesamt 14 Symposien werden dort jeweils gemeinsam von einem Hausarzt und einem Psychiater geleitet und orientieren sich mit ihren 50 Vorträgen thematisch eng an den Wünschen und Anforderungen der Allgemeinarztpraxis. Das Spektrum reicht von der Behandlung von Depressionen, Angststörungen, wahnhaften Störungen und Suchterkrankungen über die Frühdiagnostik der Demenz, Probleme bei psychischen Störungen am Arbeitsplatz, Fragen der Begutachtungspraxis bis hin zur Versorgung traumatisierter Flüchtlinge. Sie finden nicht nur Fortbildung auf aktuellstem Niveau und die Möglichkeit zu interdisziplinärem Austausch, sondern auch ein umfangreiches Rahmenprogramm zur Kommunikation mit "interessanten Spezialisten".
Wir freuen uns auch in diesem Jahr wieder auf viele motivierte und interessierte Teilnehmer!
Im DGPPN-Flyer finden Sie alle Informationen rund um das neue Fortbildungsformat für die Hausarztpraxis.
Außerdem möchten wir Sie noch auf die Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) vom 21. – 23.10.2016 in Halle hinweisen. Weitere Infos unter bit.ly/2bPM5rG