„Schlaganfälle, Blutungen und schwere Nebenwirkungen traten unter Edoxaban seltener auf“, urteilt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) über den Wirkstoff Edoxaban. Bei Erwachsenen, die an nicht-valvulärem Vorhofflimmern leiden und einen weiteren Risikofaktor für Schlaganfälle (zum Beispiel Hypertonie oder Diabetes mellitus) aufweisen, erkenne das Institut daher einen Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen, um bei diesen Patienten Schlaganfällen und systemischen Embolien vorzubeugen. Als zweckmäßige Vergleichstherapie wurde der Vitamin-K-Antagonist Warfarin betrachtet.
In der Gesamtpopulation der Studienteilnehmer, die Edoxaban erhielten, kam es seltener zu größeren Blutungen, so das IQWiG. Einige Vorteile zeigten sich für verschiedene Endpunkte nur bei Frauen: So hatten sie weniger hämorrhagische Schlaganfälle, weniger nicht größere, aber behandlungsbedürftige Blutungen und insgesamt weniger schwere Nebenwirkungen als die Vergleichsgruppe.
Bei Patientinnen und Patienten mit hohem Schlaganfallrisiko (CHADS2-Score größer 3) traten weniger Schlaganfälle auf, die zu Behinderungen führten. Seit Juni 2015 ist Edoxaban in Europa zudem für die Behandlung und Prophylaxe tiefer Venenthrombosen und Lungenembolien zugelassen. Um für dieses Anwendungsgebiet den Zusatznutzen bewerten zu können, fehlten jedoch Daten, stellt das IQWiG fest. Man werde dem Gemeinsamen Bundesausschuss bis Ende November weitere Daten zur Verfügung stellen, hatte der Hersteller Daiichi-Sankyo daraufhin angekündigt.