Weltweit sterben ISDN und analoge Telefonie aus. Die Gerätehersteller geben diese Technologien auf. Das bedeutet, früher oder später wird es auch keine Ersatzteile für solche Geräte mehr geben. Hausärzte sollten sich daher rechtzeitig mit der Alternative Internetprotokoll (IP) befassen. Bis Ende 2018 stellt die Telekom die gesamte Sprach- und Datenkommunikation in Deutschland auf IP um.
Bis 2020 müssen Netze rund 50 mal so viele Informationen transportieren wie heute. IP mit seiner einheitlichen Infrastruktur ist hier die optimale Lösung. Denn diese Technologie stellt sicher, dass weltweit Datenpakete mit völlig unterschiedlichen Inhalten wie Text, Sprache oder Videos über das Internet verteilt und mit verschiedenen Geräten wie Telefon, Handy oder PC Daten genutzt werden können. Durch IP können Hausärzte auch neue digitale Services anbieten.
Beispielsweise können den Patienten nützliche Informationen über einen digitalen Bildschirm in Echtzeit angezeigt werden, wofür Praxen vielleicht sonst einen weiteren ISDN-Anschluss buchen müssten. Durch die höhere Bandbreite laufen digitale Prozesse zudem schneller ab: Die Übertragung von Röntgenbildern oder der Abgleich mit medizinischen Datenbanken braucht weniger Zeit.
Was steht jetzt für Arztpraxen an?
Viele Arztpraxen und Gesundheitszentren sollten im Zuge der IP-Umstellung ihre IT unter die Lupe nehmen: Wird die Wartung der alten Telefonanlage zu kostenintensiv oder gibt es überhaupt noch Ersatzteile? Ist es Zeit für eine neue? Würde WLAN den Patienten die Wartezeit verkürzen? Sollte der Arzt auch unterwegs auf Kundendaten zugreifen können? Der Zeitpunkt ist günstig, um die Praxis langfristig gut aufzustellen. IP kann interne Prozesse erleichtern, aber auch für Patienten neue Services ermöglichen.
Nicht nur Telefonie- und Sprachdienste sind betroffen
Die Erneuerung der Netzinfrastruktur wirkt sich auch auf Anwendungen aus, die nicht der klassischen Telekommunikation zuzuordnen sind. Diese Sonderdienste wie Alarm- und Brandmelder, Aufzugnotrufe oder auch Electronic Cash-Terminals sollten bei der Umstellung auf deren IP-Fähigkeit geprüft werden. Dazu sollten Ärzte den jeweiligen Anbieter kontaktieren. Nur er kann die volle Funktionsfähigkeit eines Sonderdienstes an den IP-basierten Anschlüssen sicherstellen. Kontaktieren Sie ihn also möglichst, bevor die Umstellung ansteht.
Müssen Praxen jetzt viel Geld in neue Geräte investieren?
Nicht unbedingt, je nach Router können die vorhandenen Geräte weiterhin benutzt werden. Aber die Praxen sollten dennoch über einige Erneuerungen nachdenken. Eine Telefonanlage aus der Cloud wie die NFON beispielsweise ist speziell auf kleinere Unternehmen ausgerichtet, also perfekt für Arztpraxen. Außerdem können pro Nebenstelle drei Geräte eingebunden werden, egal ob Telefon, Fax oder Tablet. Zudem können Praxen ihre Erreichbarkeit erhöhen, denn IP-Anschlüsse bieten bis zu acht Sprachkanäle. Die Ansage „Ihr Ansprechpartner ist derzeit nicht erreichbar“ werden dann sehr viel weniger Patienten hören. Über die Weboberfläche ist die Telefonanlage auch ohne Techniker schnell eingerichtet.
Welche Funktionen nutzen Ärzte?
Besonders praktisch für Ärzte, die häufig Hausbesuche machen: Die Mobilgeräte können als vollwertige Nebenstellen eingerichtet werden, also telefonieren sie auch unterwegs über die Büronummer. Sind Datenbanken mit der Telefonanlage verknüpft, haben sie die Krankheitsgeschichte ebenfalls gleich zur Hand. Dank eines digitalen Anrufbeantworters gehen keine Informationen verloren und sind schnell per Email an die passenden Ansprechpartner verschickt.
st IP genauso sicher wie ISDN?
Bei der Sicherheit müssen Ärzte und Gesundheitszentren keine Abstriche machen. Die IP-basierte Telefonie ist bei der Telekom genauso sicher wie die bisherige Technik. Sie läuft über ein eigenes physisches Netz und die Anschlüsse sind registriert und authentifiziert. Die Telekom wehrt Cyberangriffe rund um die Uhr ab und kümmert sich auch um die Updates. Somit muss das medizinische Personal sich nicht mehr auch noch um die Technik kümmern oder ständig Termine mit Technikern vereinbaren.
Was ist IP?
Mit der IP-Technologie nutzen Geräte, Dienste und Anwendungen ein standardisiertes Netzwerkprotokoll. Das bedeutet, ob Telefon, Fax oder Tablet – alle sprechen die gleiche Sprache. Viele Arztpraxen oder Gesundheitszentren sind noch mit heterogenen Kommunikationssystemen ausgestattet, arbeiten mit verschiedenen Netzen und unterschiedlichen Protokollen, die nicht miteinander kompatibel sind. Durch IP läuft die gesamte Kommunikation über eine Plattform mit einheitlichen Protokollen, neue Arbeitsplätze, Geräte oder auch neue Dienste sind schnell integriert.
Wie unterstützt die Telekom?
Viele Praxen und Gesundheitszentren sind noch unsicher und werden daher individuell beraten und in gemeinsame Workshops werden Konzepte für den Wechsel erarbeitet. Die Telekom unterstützt Arztpraxen durch einen besonderen Service mit umfangreicher, schrittweiser Begleitung der Umstellung auf IP, um größtmögliche Sicherheit für die Kunden zu bieten