Niedersachsens Hausärzte können beim Ärger um die Regresse wegen der Chroniker- Pauschale vorerst durchatmen. Die Prüfverfahren für die Quartale IIII/ 2013 setzt die DAK Gesundheit aus, teilten die Hausärzteverbände Niedersachsen und Braunschweig Mitte Juni mit. Für Hausärzte bedeutet die vorläufige Einigung, dass zurzeit keine Rückforderungsbescheide mehr zu erwarten sind und die Anhörungstermine bei der KV bis 30. Juni nicht mehr relevant sind.
Die Verbände hatten mit der KV Niedersachsen und der Kasse das Gespräch gesucht, um sie vom Systemfehler bei der Chroniker-Definition zu überzeugen. Ob tatsächlich keine Rückzahlungen nötig sind, steht noch nicht fest. Mit der AOK finden noch Gespräche für die Jahre 2014 bis 2016 statt (Stand
- Juni). Die KV wird aber die Anhörungsfrist bis 30. September verlängern. Die Landesverbände informieren über Neuigkeiten zeitnah per Fax.
Mehr als 3.000 Hausärzte hatten in Niedersachsen seit Ende Mai unerfreuliche Post bekommen, weil die beiden Kassen die Abrechnung der Chroniker-Ziffern prüfen ließen. Während laut KV die DAK die 03212 EBM unter die Lupe nahm, ging es der AOK um die 03220 und 03221 EBM. Wie Medien berichten, belaufen sich die Forderungen auf 415.000 und 1,7 Millionen Euro insgesamt. Kommt es zu Rückzahlungen fließen die aber wieder in den Hausarzttopf bei der KV zurück und werden mit der nächsten Quartalsabrechnung an Hausärzte ausgezahlt. Die Kassen erhalten also kein Geld, könnten aber womöglich einen niedrigeren Behandlungsbedarf geltend machen, weshalb sie einen kleineren Beitrag zur Gesamtvergütung zahlen müssten, so die KV.
Auf Bundes- und Länderebene wollen sich Hausärzteverbände wie KVN dafür einsetzen, dass die Leistungslegende der Chronikerziffern im EBM geändert wird.