NebenwirkungenUAW-Radar: Antibiotika

Einige unerwünschte Arzneiwirkungen werden erst bekannt, wenn die Therapien breit angewendet werden. Die wichtigsten Warnhinweise des BfArM und der AkdÄ fasst der "UAW-Radar" thematisch für Hausärzte zusammen.

Fluorchinolone oft nur noch “letzte Wahl”

Das BfArM hat die Indikationen für Chinolone und Fluorchinolone beschränkt, teilte es Anfang April mit. Betroffen sind oral oder intravenös anzuwendende Arzneimittel mit Ciprofloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin, Norfloxacin und Ofloxacin. Aufgrund des Risikos schwerer Nebenwirkungen soll Ärzte sie teils nur noch als Mittel der letzten Wahl nutzen, wenn Patienten an unkomplizierter Zystitis, akuten Exazerbationen bei chronischer Bronchitis oder COPD, akuter bakterieller Rhinosinusitis oder akuter Otitis media leiden (Details:https://hausarzt.link/HTJsm). Nicht eingesetzt werden sollten sie auch bei leichten oder selbstlimitierenden Infektionen wie Mandelentzündungen, zur Vorbeugung von Reisedurchfall oder bei Patienten, die bereits schwere Nebenwirkungen unter diesen Antibiotika zeigten (https://hausarzt.link/dfLj7).

“Bestimmte schwerwiegende Nebenwirkungen können lang anhalten und sind möglicherweise irreversibel”, schreibt das BfArM. Betroffen seien vor allem Sehnen, Muskeln, Gelenke und das Nervensystem. Besondere Vorsicht sei bei Älteren und bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion geboten. Gleichwohl seien Fluorchinolone wichtig gegen verschiedene Infektionen, bei denen andere Antibiotika nicht ausreichend wirkten. Die ärztliche Entscheidung, Fluorchinolone zu verschreiben, sollte nur “nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Bewertung im Einzelfall” getroffen werden.

Erhöhtes Risiko für Aortenaneurysma

Arzneimittel mit Fluorchinolon steigern das Risiko für Aneurysmen oder Dissektionen der Aorta, berichtete das BfArM im Oktober 2018. Dies gelte für die systemische wie inhalative Anwendung. Gefährdet seien besonders ältere Patienten oder mit weiteren Risikofaktoren für Aortenaneurysmen und -dissektionen. Dazu zählen etwa Aneurysma- Erkrankungen bei Angehörigen, Hypertonie oder Atherosklerose.

Cefepim: Achtung auf Nierenfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance ≤ 50 ml/min) kann das Cefepim schwere neurologische Nebenwirkungen wie eine Enzephalopathie hervorrufen. Da das Antibiotikum nur über die Niere ausgeschieden werde, könne es gerade bei älteren Menschen schnell zu einer Überdosierung kommen, heißt es im Rote-Hand-Brief von Juli 2018. Nach dem Absetzen gingen die Nebenwirkungen meist zurück, wenige Patienten seien aber auch gestorben. Werde Cefepim mit starken Diuretika oder potenziell nephrotoxischen Antibiotika wie Aminoglykosiden eingenommen, sei die Nierenfunktion sorgfältig zu überwachen. Bei eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis angepasst werden (Schema im Rote-Hand-Brief): https://hausarzt.link/xUSLq

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