Um fast 140 Prozent sei der durchschnittliche Packungspreis für neu auf den Markt gekommene Arzneimittel gestiegen. Im Schnitt habe sich dieser von 1.300 auf 3.100 Euro erhöht. Zu diesem Ergebnis kommt die Techniker Krankenkasse (TK) mit der Universität Bremen im Innovationsreport Mitte September. Grund seien einige besonders teure Präparate. So kosteten sechs Arzneien mehr als 10.000 Euro pro Packung.
“Es ist keine Frage, dass innovative Arzneimittel wichtig sind und dass diese auch ihren Preis haben dürfen. Fortschritt kann jedoch nicht die Rechtfertigung sein, Preise unendlich in die Höhe zu treiben”, sagt TK-Vorstand Dr. Jens Baas. Er forderte objektivierbare Kriterien, um faire Preise bestimmen zu können, zum Beispiel in Bezug auf den medizinischen Bedarf, Forschungsinvestitionen oder die Versorgungssicherheit.
Oft sei nicht transparent, wie “sechsstellige oder sogar Millionenbeträge für einzelne Medikamente zustande kommen”, ergänzte Prof. Gerd Glaeske, Uni Bremen. Es sei mehr Versorgungsforschung nötig, um den Wert einer Therapie zu erkennen und den Patientennutzen zu bewerten.