Da nach Infusionen von Alemtuzu-mab teils schwere Nebenwirkungen aufgetreten sind, prüft die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) derzeit, ob die aktuellen Maßnahmen zur Risikominimierung ausreichen. Das teilte die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) Mitte April mit. Ärzte sollen Patienten mit Multipler Sklerose (MS) über mögliche Symptome aufklären, damit diese dann sofort einen Arzt aufsuchen können. Beobachtet wurden
•Leberschädigungen und autoimmune Hepatitis (teils tödliche Fälle),
•schwerwiegende kardiale Ereignisse wie pulmonale alveoläre Blutungen, Herzinfarkt, Schlaganfall sowie Dissektionen zervikozephaler Arterien und
•hämophagozytische Lymphohistiozytose, das bei nicht rechtzeitiger Behandlung tödlich enden kann.
Eine Behandlung mit Alemtuzumab soll daher nur neu begonnen werden, wenn Erwachsene unter hochaktiver schubförmig-remittierender MS leiden und mit zwei anderen Therapien keine adäquate Therapie ermöglicht oder andere Maßnahmen nicht geeignet sind. Patienten, die das Medikament bereits erhalten und davon profitieren, können dies fortsetzen, heißt es im Rote-Hand-Brief. Allerdings sollen Ärzte bei allen Leberfunktion und Vitalparameter vor und während der Infusion streng überwachen.