Der Nutzen eines Screenings auf Osteoporose in der Allgemeinbevölkerung kann nicht belegt werden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Team des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einem HTA-Bericht, der erstmals federführend für das europäische Netzwerk für Health Technology Assessments (HTA) erstellt wurde. Ihre Einschätzung stützen die Wissenschaftler auf acht Studien mit insgesamt knapp 60.000 Frauen.
Diese zeigten keinen Zusammenhang zwischen dem Screening und der Anzahl relevanter Frakturen. Auch für andere Endpunkte, etwa Mortalität und Lebensqualität, seien keine statistisch relevanten Unterschiede zu erkennen. Somit kommen die Autoren zu dem Schluss, dass ein Screening “vermutlich nur einen geringen oder keinen Nutzen” für Frauen nach der Menopause habe. Allerdings beschränke sich diese Einschätzung auf die untersuchten FRAX- und DAX-Screeningmethoden.
Finanziert wurde der Bericht im Rahmen eines Forschungsprojekts der EU-Kommission; er hat daher auch keinen Einfluss auf Entscheidungen für das deutsche Gesundheitssystem.