Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) oder akutem Koronarsyndrom (ACS) in der Vorgeschichte ist es von höherem Nutzen, mit einem Statin in Kombination mit Ezetimib zu behandeln, als mit einem Statin allein. Dafür, dass die Kombitherapie Statin plus Ezetimib auch der Kombination eines Statins mit dem Lipidsenker Alirocumab überlegen ist, gibt es jedoch keinen Anhaltspunkt. Für andere lipidsenkende Kombinationspartner lagen keine Studien vor.
Zu diesen Ergebnissen kam das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einer Nutzenbewertung Ende Juli. Es verglich dabei die Kombination mit alleiniger Statingabe sowie gegenüber einem Statin plus einem weiteren Lipidsenker. Die erste Bewertung basiert auf der IMPROVE-IT Studie mit rund 18.100 Teilnehmern. Für die zweite Frage stützt sich das Institut auf die COMBO-II- Studie mit 720 Patienten.
Bei KHK oder ACS in der Vorgeschichte sieht das IQWiG einen Hinweis auf einen höheren Nutzen von Ezetimib plus Statin statt der Monotherapie. Für diese Patienten reduziere sich das Risiko, ein schwerwiegendes unerwünschtes kardiovaskuläres Ereignis zu erleiden (kardiovaskulärer Tod, nicht tödlicher Myokardinfarkt und nicht tödlicher Schlaganfall). Hingegen zeigte sich für Gesamtmortalität, Hospitalisierung wegen instabiler Angina Pectoris oder Herzinsuffizienz sowie anderer schwerwiegender unerwünschter Ereignisse kein statistisch signifikanter Unterschied.
Dafür, dass die Kombi Statin plus Ezetimib bei KHK oder ACS in der Vorgeschichte auch der Kombination Statin plus Alirocumab überlegen ist, hat das IQWiG keinen Anhaltspunkt gefunden. Für den kombinierten Endpunkt “schwerwiegendes unerwünschtes kardiovaskuläres Ereignis” liefere die COMBO-II-Studie keine Daten für die relevante Teilpopulation. Deshalb hat das IQWiG die Einzelkomponenten separat bewertet. Für die Einzelkomponenten “nicht tödlicher Myokardinfarkt”, “tödlicher und nicht tödlicher Schlaganfall” und “Hospitalisierung wegen instabiler Angina Pectoris” zeige sich dabei jeweils kein statistisch relevanter Unterschied.