Ob Akupunktur Schwangerschaftsbeschwerden lindert, ist unklar. Es zeigten sich teils geringe, uneinheitliche Effekte, das Schadenpotenzial sei aber ebenso gering. Zu diesem Urteil kommt der IGeL-Monitor des Medizinischen Dienstes des GKV-Spitzenverbandes (MDS). Es wurden fünf Übersichtsarbeiten sowie drei Einzelstudien ausgewertet, eine deutsche Leitlinie, die sich zum Thema äußert, wurde nicht gefunden. Verglichen wurde eine klassische Nadelakupunktur mit anderen Behandlungen wie: Standardversorgung gemäß den Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Scheinakupunktur (die Nadeln werden an falschen Stellen und/oder nur oberflächlich gesetzt), stabilisierenden Übungen, spezielle Physiotherapie oder Nichtstun.
Die Studien ergeben zwar positive Effekte der Akupunktur, aber diese Effekte sind durchgehend klein und sie werden nicht in allen Studien gefunden, schreibt das Gremium. Zudem sei die Qualität der Studien oft mangelhaft, sodass auf die Ergebnisse wenig Verlass sei. Mögliche Schäden wie Schmerzen an der Einstichstelle, treten zwar bei den akupunktierten Frauen etwas häufiger auf, sie sind aber sehr gering. Insgesamt bewerten die Wissenschaftler deshalb die IGeL „Akupunktur in der Schwangerschaft“ mit „unklar“. Die Bewertung im Detail: http://bit.ly/22tT1wx