An die 100 niedergelassene und angehende Allgemeinmediziner haben eine Petition für die „hausärztliche Versorgung der Zukunft“ erarbeitet. Ihr Ziel: 10.000 Unterschriften bis 2. Oktober. Dann wollen sie ihre Forderungen an die Gesundheitsausschüsse von Bund und Ländern schicken, um darauf aufmerksam zu machen, dass der Bedarf an Hausärzten wächst.
Darüber hinaus enthält die Petition einige Forderungen, die das Gesundheitssystem neu ordnen würden. Beispielsweise soll ein Primärarztsystem etabliert werden, schreiben die Initiatoren, da eine hausärztliche Primärversorgung Patienten am besten vor Über-, Unter- und Fehlversorgung schützen könne. Daher sprechen sie sich auch gegen die zunehmende Ökonomisierung in der Medizin aus. Zudem soll sich die Bedarfsplanung stärker am regionalen Bedarf orientieren und nur Hausärzte einbeziehen, die tatsächlich hausärztlich tätig sind. Sie plädieren für eine einheitliche, solidarische Krankenversicherung, weil die verschiedenen Systeme die ärztliche Tätigkeit unnötig erschwerten. An zwei Forderungen nennen sie die Hausarztzentrierte Versorgung als Vorbild: So sollen quartalsunabhängige Pauschalen Fehlanreize durch die Vergütung mit Einzelleistungen abbauen. Und hausärztliches Handeln sollte mit einem Pharma-Qualitätszirkel kontrolliert werden, statt mit Regressen zu drohen.
Zudem fordern sie eine Positivliste mit Arzneien, deren Verordnung sinnvoll ist, sowie die Bürokratie zu reduzieren. Ein Viertel der Stimmen, mehr als 2.400, haben die Initiatoren schon gesammelt. Für interessierte Ärzte gibt es eine Unterschriftenliste, die man in der Praxis auslegen kann, um Patienten auf die Aktion anzusprechen. Mehr: www.facebook.com/IniHausAerztInnen/