Die Gesundheitsausgaben sind im vierten Jahr in Folge stärker gestiegen als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) Mitte Februar mitteilte, beliefen sich die Ausgaben im Jahr 2015 auf 344,2 Milliarden Euro oder 4.213 Euro (2005: 2.980 Euro) je Einwohner. Das entspricht einem Anteil von 11,3 Prozent des BIP. Mehr als jeder neunte Euro wurde somit für Gesundheit ausgegeben. Im Vergleich zu 2014 stiegen die Gesundheitsausgaben um 15 Milliarden Euro oder 4,5 Prozent. Für das Jahr 2016 prognostiziert das Statistische Bundesamt einen Anstieg der Gesundheitsausgaben auf 359,1 Milliarden Euro.
Die gesetzliche Krankenversicherung war 2015 mit 200 Milliarden Euro oder 58,1 Prozent der Gesundheitsausgaben erneut größter Ausgabenträger. Gegenüber 2014 erhöhten sich ihre Ausgaben um 8,3 Milliarden Euro (4,3 Prozent). Auf den zweitgrößten Ausgabenträger, die privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck, entfielen 46,1 Milliarden Euro (+ 13,4 Prozent) der Gesundheitsausgaben. Das entspricht einem Anstieg um 3,1 Prozent.
Die PKV steigerte ihre Ausgaben um 1,5 Milliarden Euro oder 5 Prozent auf 30,5 Milliarden Euro. Auf sie entfielen 8,9 Prozent der Gesundheitsausgaben.
Die soziale Pflegeversicherung erreicht einen Anteil von 8,1 Prozent. Sie verbuchte im Jahr 2015 mit einem Plus von 10 Prozent oder 2,5 Milliarden Euro auf 28 Milliarden Euro einen überdurchschnittlichen Ausgabenanstieg. Dies ist primär auf das erste Pflegestärkungsgesetz zurückzuführen, das am 1. Januar 2015 in Kraft trat. Die Gesundheitsausgabenrechnung basiert auf dem Konzept des ‚System of Health Accounts‘, das von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der WHO und dem Statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) zum Zweck der internationalen Vergleichbarkeit von Gesundheitsausgaben empfohlen wird.