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GesundheitspolitikDer 128. Deutsche Ärztetag auf einen Blick

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im Gespräch mit BÄK-Präsident Klaus Reinhardt beim Deutschen Ärztetag 2024.

Ärzteschaft fordert wertschätzende Gesundheitspolitik

Klimawandel, Kriege, eine ungewisse wirtschaftliche Entwicklung – die Herausforderungen sind groß – auch im Gesundheitswesen, sagte Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer bei der DÄT-Eröffnung in Mainz.

Ziele der von Bund und Ländern angestrebten Krankenhausreform müssten die Sicherung einer qualitativ hochwertigen und flächendeckenden Patientenversorgung sowie bessere Arbeitsbedingungen für alle in den Kliniken beschäftigten Berufsgruppen sein.

Der von der Bundesregierung erarbeitete Gesetzentwurf bleibe jedoch in weiten Teilen hinter diesen Erwartungen zurück, kritisierte Reinhardt und forderte eine Überarbeitung des Gesetzes. Für den ambulanten Sektor seien stabile und verlässliche Rahmenbedingungen erforderlich.

Die hausärztliche Entbudgetierung sei richtig, wichtig und längst überfällig. Es gehe hier auch um Wertschätzung, nämlich dass die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte vollständig bezahlt werde, so Reinhardt weiter.

Diese Themen waren Inhalte des DÄT-Leitantrags: “Motivierte Mitarbeiter sind der Schlüssel – Gesundheitspolitik an Nachwuchsförderung, Qualifizierung und guten Arbeitsbedingungen ausrichten”, der mehrheitlich von den Ärztinnen und Ärzten in Mainz angenommen wurde. red

MWBO soll schlanker werden

Die Muster-Weiterbildungsordnung soll entschlackt werden, hat der Ärztetag beschlossen. Zunächst sollen die Zusatzweiterbildungungen in Abschnitt C überarbeitet werden, wofür der Leitantrag Eckpunkte enthält. Einer davon verweist auf kürzere Weiterbildungszeiten nach EU-Vorbild. Dies kritisiert der Hausärztinnen- und Hausärzteverband scharf. jvb

Reform: Kliniken nicht für hausärztliche Versorgung öffnen

Die Reform der stationären Versorgung muss zügig umgesetzt werden, forderten die Delegierten in ihrem Beschluss: “Sinnvolle Reform der stationären und intersektoralen Versorgungsstrukturen” und zwar entsprechend den gemeinsamen Eckpunkten von Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV), Marburger Bund und Hausärztinnen- und Hausärzteverband.

Jegliche Vorschläge, stationäre Versorgungseinrichtungen für die hausärztliche Versorgung zu öffnen, werden abgelehnt, heißt es weiter im mehrheitlich angenommenen Beschluss in Mainz. red

Verbände in Entscheidungen des G-BA einbinden

Viele Entscheidungen des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) betreffen Ärztinnen und Ärzte in ihrer täglichen Arbeit. Deshalb sollten die Interessenvertretungen der betroffenen ärztlichen Fachgruppen bei Beratungen des G-BA obligatorisch teilnehmen dürfen.

Ihnen sollte außerdem ein Mitberatungsrecht bei den für sie relevanten Beschlüssen eingeräumt werden, lautet ein Beschluss des Deutschen Ärztetages, der mehrheitlich von den Delegierten in Mainz angenommen wurde. red

Gewalt gegen Frauen verhindern

Sexualisierte Gewalt hat gravierende körperliche und vor allem psycho-soziale Folgen, mit denen Ärztinnen und Ärzte in ihren Praxen konfrontiert werden. Deshalb soll die Bundesregierung “alles in ihrer Macht Stehende tun, um geschlechterspezifische Gewalt zu verhindern und zu bekämpfen, Opfer zu unterstützen und zu schützen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen”.

Der weitgehend von Hausärztinnen und Hausärzten eingereichte Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen. red

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