Beim schweren Asthma sollte die allergische Sensibilisierung auch gegen ganzjährige und seltene Allergene abgeklärt werden. Eine Untersuchung von Patienten mit schwerem Asthma, die in vorangegangenen Allergietests negativ geblieben waren, lässt allerdings eine nicht ausreichende Diagnostik vermuten. 56,1 Prozent der 214 ausgewerteten Patienten wiesen spezifisches Immungloblin E (IgE) gegen 35 ganzjährig vorkommende Aeroallergene aus. Die Sensibilisierung betraf am häufigsten Staphylokokkus aureus, Enterotoxin A und B (19,4 und 20,6 Prozent), Rhizopus nigricans (16,8 Proznet), Aspergillus fumigatus ( 15,9 Prozent), Katzenschuppen (11,1 Prozent), Dermatophhagoides farinae (10,7 Prozent) und Hundeschuppen (9,9 Prozent). 84,2 Prozent der Patienten litten an einem mindestens teilweise unkontrollierten Asthma, 51,7 Prozent hatten zwei und mehr Exazerbationen im letzten Jahr. Die Autoren nehmen an, dass ein hoher Anteil der als endogene Asthmatiker diagnostizierten Patienten in Wirklichkeit an einem nicht erkannten allergischen Asthma leidet und nicht die optimale Therapie erhält.
Quelle: 11. Deutschen Allergiekongress, 29.9. – 2.10.2016, Berlin