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Hausarzt MedizinVolksleiden Rückenschmerzen

Rückenschmerzen gehören zu den häufigen Beratungsanlässen. In den meisten Fällen ist der Lumbalbereich betroffen. Die Beschwerden können durch das Iliosakralgelenk ausgelöst werden oder auch durch die Lenden- und Sakralwirbel. Die häufigsten Ursachen und die wichtigsten diagnostischen Schritte erklärt Dr. Dr. med. Peter Schlüter.

Was sind die Ursachen?

Rückenschmerzen treten oftmals plötzlich nach ruckartigen Bewegungen oder bei unkontrollierten Rota­tionsbewegungen auf. Es wird ebenfalls über ein allmählich schleichendes Auftreten ohne direkt erkennbare Ursache berichtet. Eine intensive anamnestische Befragung ergibt eventuell Hinweise auf eine mögliche Ursache. Rückenschmerzen können sowohl körperliche als auch psychische Ursachen (z. B. Stress) haben, wobei sich diese Komponenten oft gegenseitig beeinflussen. Kälteeinwirkung, starkes Schwitzen, gefolgt von einer Abkühlung durch leichten Wind oder Zugluft, lassen nach einiger Zeit ein Spannungs und Schmerzgefühl auftreten.

Die unterkühlte Muskulatur, verbunden mit plötzlichen, ruckartigen Bewegungen führt zu heftigen Muskelverkrampfungen und einschießenden Schmerzen, die im Volksmund als „Hexenschuss“ bezeichnet werden. Eine Folge dieser Muskelverspannung ist oftmals auch die Blockierung einer oder mehrerer Lendenwirbel, was wiederum zur reaktiven Myogelose führt. Welche Ursache auch verantwortlich ist, es resultiert letztendlich ein Schmerz, dessen Stärke bis zur Bewegungsunfähigkeit führen kann.

Welche diagnostischen Schritte sind notwendig?

An erster Stelle steht die Anamnese, ergänzt von der Symptomatik. Für die körperliche Untersuchung der Wirbelsäule sind verschiedene manuelle Untersuchungstechniken und Funktionsgriffe durchzuführen. Durch diese Untersuchungstechniken lassen sich die Ursachen von Schmerzen sehr gut feststellen und auch lokalisieren. Damit lassen sich z. B. Höhe und Richtung der Blockaden des Ileosakral­gelenks feststellen, was für die Therapie wichtig ist.

Erst wenn diese diagnostischen Schritte kein eindeutiges Ergebnis gebracht haben, sind weitere apparative Untersuchungen notwendig. Die radiologischen Untersuchungsmethoden beinhalten das konventionelle Röntgen und bei der differenzialdiagnostischen Frage nach Entzündungen oder Tumoren die Computertomographie (CT) und auch die Magnetresonanztomographie (MRT) sowie nuklearmedizinische Untersuchungen wie die Knochenszintigraphie.

Was ist differenzialdiagnostisch zu beachten?

Differenzialdiagnostisch muss bei Rückenschmerzen neben degenerativen und rein statischen Störungen zuerst an einen Bandscheibenvorfall gedacht werden. Weiterhin sind auch neoplastische Erkrankungen, Wachstumsstörungen, viszerale Erkrankungen, neurodystrophische Wirbelsäulenveränderungen sowie Wirbelsäulenveränderungen bei hämatologischen Erkrankungen auszuschließen. Zusätzlich sind Nierenerkrankungen zu berücksichtigen.

Wie kommt es zu einer Spondylose?

Die Bandscheiben werden nur durch einen ständigen Wechsel von Kompression und Entlastung optimal versorgt. Dies ist letztendlich nur durch regelmäßige Bewegung zu erreichen. Bewegungsmangel ist daher als massiver Risikofaktor anzusehen. Wenig Bewegung und viel Sitzen, z. B. im Rahmen einer ausgeprägten Bürotätigkeit, führen zu einem Fehlen dieser erforderlichen Pumpbewegung. Weil dadurch die Versorgung der Bandscheiben nicht optimal gesichert ist, sind diese auch nicht mehr so belastbar.

Diesbezüglich wird ein möglicher Zusammenhang mit der Entstehung der Osteochondrose (Osteochondrosis intervertebralis) diskutiert. Bei diesem Phänomen, das durch bildgebende Verfahren feststellbar ist, sind die Bandscheiben in ihrer Höhe gemindert und können durch eine verringerte Elastizität ihre Funktion nicht mehr voll erfüllen. Aus kompensatorischen Gründen bilden sich knöcherne Ausziehungen an den Wirbeln, die sogenannten Randanbauten. Dabei handelt es sich um degenerative Veränderungen der Wirbel, die als Spondylosis deformans oder einfach nur als Spondylose bezeichnet werden.

Wie entsteht das Facettensyndrom?

Die Arthrose der kleinen Wirbelgelenke, die sogenannte Spondylarthrose, ist häufig ein Nebenbefund bildgebender Verfahren. Bislang fehlt jedoch noch eine sichere Aussage darüber, ob die Wirbelgelenkarthrose den Schmerz neben der Wirbelsäule erklären kann. Möglicherweise spielen hier andere Faktoren eine entscheidende Rolle, was bislang ebenfalls noch nicht geklärt ist. Das Beschwerdebild, das sich bei der Arthrose der kleinen Wirbelgelenke ergibt, wird unter dem Begriff Facettensyndrom zusammengefasst.

Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Patienten mit Rückenschmerzen die thorakolumbalen Faszien verdickt sind. Durch verminderte Bewegung, so wird aktuell angenommen, könnte die verdickte thorakolumbale Faszie verkleben und demnach auch für die Beschwerden verantwortlich sein. Außerdem sind einseitige Belastungen wie z. B. bei der Skoliose, bei Haltungsfehlern oder bei Beinverkürzungen für die Entstehung eines Facettensyndroms mitverantwortlich.

Welche Symptome deuten auf einen Bandscheibenvorfall hin?

In den meisten Fällen liegt einer Lumboischialgie eine harmlose Ursache zugrunde. Es gibt einige typische Zeichen, bei deren Vorliegen ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert werden kann. Dazu gehören ein scharfer ins Bein ziehender Rückenschmerz, der häufig bis in den Fuß einstrahlt. Schmerzverstärkung durch Niesen , Husten oder Pressen, Schmerzen im Bein, die stärker sind als die Rückenschmerzen, weisen auf einen Bandscheibenvorfall hin. Weiterhin sind Parästhesien und/oder Hypästhesien im Bereich der Beine bis hin zu Lähmungen oder ein Kraftverlust bestimmter Muskelgruppen als typische Zeichen eines Bandscheibenvorfalls zu werten.

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