Online wurden Erwachsene über 35 Jahre zu ihrem Gesundheitsverhalten und ihren Absichten, dieses zu verändern, befragt. Außerdem wurde erfasst, ob bei einem Verwandten ersten Grades jemals eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde, und wie das eigene Risiko, an Krebs zu erkranken, eingeschätzt wird.
Insgesamt beantworteten 924 Menschen den Fragebogen, davon hatten 621 Verwandte ersten Grades mit einer Krebserkrankung. Diese Befragten nahmen ihr eigenes Krebsrisiko als höher wahr als die Befragten ohne Verwandte mit Krebs. Befragte, die einen Verwandten mit Lungenkrebs hatten, rauchten häufiger. Eine höhere Einschätzung des eigenen Erkrankungsrisikos für Krebs ging außerdem mit einer erhöhten Bereitschaft einher, einen ungesunden Lebensstil zu verändern.
Fazit: Verwandte von Krebserkrankten sehen für sich selber ein höheres Krebsrisiko und Menschen mit höherer Risikowahrnehmung sind eher bereit, gesundheitsschädigendes Verhalten zu ändern. Eine Beratung und Motivation zur Vorsorge kann in dieser Patientengruppe besonders sinnvoll sein.
Haug U, Riedel O, Cholmakow-Bodechtel C and Olsson L: First-degree relatives of cancer patients: a target group for primary prevention? A cross-sectional study. British Journal of Cancer doi.org/10.1038/s41416-018-0057-2