Richtige Beleuchtung bei Schichtarbeit
Etwa 10 Prozent aller Berufstätigen sind Schichtarbeiter. Sie arbeiten dann, wenn die innere Uhr eigentlich im Sleep-Modus ist, also nachts. Doch es ist wissenschaftlich belegt, dass Nachtschichten krank machen. So können Störungen des circadianen Systems eine Reihe von Erkrankungen auslösen; denn bei einem rotierenden Schichtsystem ist der Schlaf nach Nachtschichten beeinträchtigt. Das Spektrum reicht von Hypertonie und Herzinfarkt bzw. Schlaganfall bis hin zu Stoffwechselerkrankungen. Von der WHO wurde die Nachtschichtarbeit sogar als „wahrscheinlich Krebs-erregend“ eingestuft. Besonders betroffen sind ältere Arbeitnehmer, die dann auch häufig mit Schlafmitteln behandelt werden. Der entscheidende pathogene Mechanismus dürfte die Unterdrückung der Freisetzung des Dunkelhormons Melatonin durch künstliches Licht während der Nachtschicht sein. Die Taktung des circadianen Systems erfolgt durch Licht und Dunkelheit. Bei Nachtschichten wird dieses System durch „Licht zum falschen Zeitpunkt“ gestört. Vorteilhaft ist eine Beleuchtung mittels LED-Technologie. Sie kann die Aufmerksamkeit und Konzentration der Mitarbeiter verbessern, ohne dass negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu befürchten sind. Wer schon in der Nacht arbeiten muss, der sollte dies wenigstens nicht bei krankmachendem Licht tun müssen.
Quelle: 24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin e.V. (DGSM), 1. – 3.12. 2016 in Dresden