Venöse Thromboembolie bei malignen Erkrankungen
Ein Zusammenhang zwischen einer venösen Thromboembolie (tiefe Beinvenenthrombose mit/ohne Lungenembolie) (VTE) und einer malignen Erkrankung ist eindeutig belegt. KrebsPatienten weisen im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung ein vierfach erhöhtes Risiko auf. Umgekehrt kann ein spontanes thromboembolisches Ereignis der erste Hinweis für eine maligne Erkrankung sein. So wird bei ca. 10 Prozent der VTE-Patienten innerhalb des ersten Jahres nach einem solchen Ereignis ein Malignom diagnostiziert. Eine kürzlich publizierte randomisierte Multicenterstudie bei 854 Patienten mit einer erstmaligen idiopathischen VTE ergab, dass ein erweitertes Krebsscreening incl. CT von Thorax, Abdomen und Becken weder die Rate nicht diagnostizierter Krebserkrankungen, noch die mittlere Zeit bis zur Krebsdiagnosestellung noch die Krebsassoziierte Mortalität nach einem Jahr im Vergleich zu einer einfachen Screening-Strategie mit Basislabor, Röntgen-Thorax, Oberbauchsonografie und altersentsprechenden Vorsorgeuntersuchungen verringern kann.
60. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung, 17.-20.2.2016, Münster