Haben Mütter im ersten Lebensjahr ihres Kindes ein hohes Stressempfinden, so sind ihre Kinder gefährdeter, in den ersten fünf Lebensjahren übergewichtig zu werden. Die Auswirkungen durch den mütterlichen Stress scheinen langfristig zu prägen und betreffen Mädchen deutlicher als Jungen. Das ist das Ergebnis der Mutter-Kind-Studie LiNA, die das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) koordiniert.
Die aktuelle Analyse – ein Teil einer seit 2006 laufenden Langzeitstudie – basiert auf Daten von 498 Mutter-Kind-Paaren. Untersucht haben die Forscher den Body Mass Index (BMI) der Kinder sowie den empfundenen Stress der Mütter, der mithilfe validier- ter Fragebögen erhoben wurde. Abgefragt wurden Sorgen und Ängste, Gefühle von Anspannung, allgemeine Zufriedenheit sowie der Umgang mit täglichen Anforderungen.
“Das erste Lebensjahr scheint eine sensible Phase und für die Neigung zu Übergewicht prägend zu sein”, bilanzieren die Studienautoren. Schließlich verbringen Mutter und Kind meist das gesamte erste Jahr gemeinsam – viel Zeit, in der das mütterliche Stressempfinden oder damit verbundene Verhaltensweisen vom Kind wahrgenommen werden.
Keine signifikanten Auswirkungen auf die Gewichtsentwicklung beider Geschlechter hatte der empfundene Stress der Mütter hingegen während der Schwangerschaft sowie während des zweiten Lebensjahres des Kindes.
Quelle: Leppert B. et al. Early maternal perceived stress and children‘s BMI. BMC Public Health. 2018 Oct 30; 18(1):1211. doi: 10.1186/s12889-018-6110-5