Nach einem Screening mit anschließender Infektionsprophylaxe sowie der Schulung von Fachpersonal und Angehörigen sterben voraussichtlich weniger Kinder an Sichelzellanämie. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Basis hierfür bietet eine retrospektive, historisch vergleichende Studie an Kindern auf Jamaika.
“Die Ergebnisse unterliegen zwar einem hohen Verzerrungspotenzial, aber der Unterschied zwischen Interventions- und Vergleichsgruppe ist sehr groß”, heißt es. Bis zum ersten Lebensjahr verstarben in der Gruppe der frühzeitig behandelten Kinder 0,01 Prozent, in der Gruppe der Unbehandelten 0,1 Prozent. Laufende Studien zur Screening-Kette seien nicht vorhanden.
In Deutschland leben laut IQWiG schätzungsweise 3.000 Erkrankte, etwa 200 Neugeborene pro Jahr seien betroffen – überwiegend Nachfahren aus der afrikanischen Subsahara, dem Nahen Osten und Indien.