Mithilfe einer “globalen Leitlinie zur Prävention, Diagnostik und Therapie von Stürzen” könnten 20 Prozent der Klinikeinweisungen, die unmittelbar auf einen Sturz zurückzuführen sind, verhindert werden.
Das stellt ein internationales Team von Autorinnen und Autoren aus 39 Ländern in Aussicht, das die Leitlinie erarbeitet hat. Für Industrieländer wie Deutschland empfiehlt die Leitlinie unter anderem:
- Die Hausärztin oder der Hausarzt sollte ältere Patienten mindestens einmal im Jahr nach Stürzen, Geh- oder Stehunsicherheiten sowie ihrer Angst vor Stürzen befragen und eine Ganganalyse durchführen. Das Sturzrisiko steige ab einem Schritttempo von weniger als 0,8 Meter in der Sekunde. Jede ältere Person – auch ohne erkennbare Verletzungen – mit Gebrechlichkeitserscheinungen oder Schwierigkeiten, selbstständig aufzustehen, sollte tiefergehend untersucht werden – wie genau, beschreibt die Leitlinie.
- Menschen mit Demenz oder Parkinson sollten Zugang zu einer gezielten Physiotherapie und Übungsprogrammen erhalten.
- Für ältere Menschen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Pflegeheimen sollte es eine auf den Gesundheits- oder Krankheitszustand zugeschnittene, multifaktorielle Prävention geben.
Die Leitlinie informiert zudem über Bewertungs- und Interventionskomponenten (etwa, was medizinisch als Sturz oder schwerer Sturz klassifiziert wird) und gibt Tipps, welche Übungen je nach Risikoprofil am sinnvollsten sind.