Patienten, die mit einer COPD-Symptomatik vorgestellt werden, sollten individuell behandelt werden, so der Pneumologe Dr. Thomas Voshaar, Moers. Er bezog sich dabei auf die COPD-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und die Empfehlung der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD).
Bei der medikamentösen Ersteinstellung spielen langwirksame Bronchodilatatoren, Beta-Mimetika (LABA) oder Muskarin-Antagonisten (LAMA) die tragende Rolle. Bei ausgeprägten Symptomen vom COPD-Muster kommen LAMA/LABA-Fixkombinationen in Frage, wie z. B. das LAMA Aclidinum mit dem LABA Formoterol (z. B. Brimica®, Genuair®). Das LAMA Aclidinum (z. B. Bretaris®, Genuair®) war das erste Präparat dieser Art, das in Deutschland als Monotherapie bzw. in der LAMA/LABA-Fixkombination als Zweimalgabe (morgens und abends) zur Verfügung stand, was dem zirkadianen Rhythmus entspricht. Damit lassen sich Patienten mit mäßiger bzw. ausgeprägter Symptomatik versorgen. Ein inhalatives Steroid sollte nur gegeben werden, wenn es in der Anamnese Exazerbationen gab und die Zahl der Eosinophilen im Blut > 300/µl beträgt, wie Prof. Claus Franz Vogelmeier, Marburg ergänzte.
Zur Individualisierung der Therapie gehört auch das Deeskalations-Schema nach den GOLD-Empfehlungen für Patienten mit dem COPD-Muster und ausreichender Symptomkontrolle (ohne Exazerbationen).
Quelle: Symposium: “Neuer Gold-Standard. Eine individualisierte COPD-Therapie” auf dem 60. Kongress der DGP am 13. März 2019 in München. Veranstalter: Berlin-Chemie