Bisher gibt es keine objektive Methode, mit der sich ein konstanter Tinnitus diagnostizieren lässt, der Befund wird meist lediglich über die Selbstangaben der Betroffenen gestellt.
Das könnte sich allerdings ändern: Forscherinnen und Forscher des Karolinska Instituts in Schweden haben herausgefunden, dass sich ein konstanter Tinnitus per Hirnstamm-Audiometrie (“auditory brainstem response”, ABR) tatsächlich objektiv messen und damit diagnostizieren lässt.
Bei einer ABR wird die neuronale Reaktion auf eine Tonabfolge im EEG gemessen: Während der Betroffene die Töne hört, wird über Elektroden an der Stirn die Aktivität von Neuronen in bestimmten Regionen des Hirnstamms erfasst, die für die auditive Wahrnehmung zuständig sind.
Diese Hirnaktivität unterscheidet sich bei Menschen ohne Tinnitus oder nur sporadischen Hörgeräuschen und Menschen, die an einem konstanten Tinnitus leiden, wie das Team in der Studie mit rund 400 Personen herausgefunden hat.
Die Hirnaktivität von Menschen mit konstantem Tinnitus ist also tatsächlich messbar verändert – was eine objektive Diagnose ermöglicht.
Quelle: DOI 10.1172/JCI155094