Die primäre biliäre Cholangitis (PBC) ist eine seltene Erkrankung und betrifft in 90 Prozent Frauen. Pathomorphologisch kommt es zu einer Zerstörung der intrahepatischen Gallengänge, was im weiteren Verlauf zu einer Leberfibrose und -zirrhose führt. Dabei handelt es sich um eine autoimmun vermittelte Erkrankung, die schleichend progredient verläuft. Bevor die typischen Symptome Fatigue und Juckreiz auftreten, sind bereits die für die Erkrankung pathognomonischen antimitochondrialen Antikörper (AMA) nachweisbar. Wenn Symptome auftreten, sind in der Regel die Cholestaseparameter (alkalische Phosphatase, Gamma-GT, Bilirubin) erhöht. Die Erkrankung tritt u.a. in Kombination mit anderen Autoimmunerkrankungen wie z.B. der Hashimoto-Thyreoiditis oder dem Sicca-Syndrom auf. Weitere Komplikationen der PBC sind die Osteoporose und die Hypercholesterinämie.
Therapieziele bei der PBC sind die Verhinderung der Krankheitsprogression und damit die Vermeidung von Spätkomplikationen und einer Lebertransplantation, also die Verlängerung des transplantatfreien Überlebens. Die Ursodesoxycholsäure (UDCA) ist die bisher einzig zugelassene Therapieoption. Patienten, die auf diese Therapie ansprechen, zeigen eine Verbesserung der AP und des Bilirubins, was wiederum zu einer Verzögerung der Fibroseprogression und somit zu einer Verlängerung des transplantatfreien und des Gesamtüberlebens führt. Doch 40 Prozent der Patienten sprechen nicht darauf an. Somit besteht Bedarf für neue Therapiestrategien.
Dazu gehören Liganden, die an die Gallensäuren-Kernrezeptoren (FXR) binden. Für einen solchen FXR-Agonisten, nämlich Obeticholsäure liegen erste vielversprechende Studiendaten vor.
Falk-Symposiums „New Treatment Targets in Gut and Liver Diseases“ in Luzern