Forschende des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB) und der Charité haben Kinder ohne kardiale Vorerkrankungen, die sich zwischen November 2020 und Januar 2021 von einer milden Covid-19-Erkrankung erholten, mittels kardialer Magnetresonanztomografie (MRT) untersucht.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Kinder, die auch nach einer symptomatischen Infektion mit dem Coronavirus keine Herzbeschwerden hatten, keine Schädigung des Herzmuskels durch eine Entzündung oder Bindegewebeeinlagerungen entwickeln.
Die Wissenschaftler führten bei 18 Kindern zwischen zehn und 15 Jahren eine kardiale MRT durch. Die Untersuchung fand 24 bis 47 Tage nach dem positiven PCR-Test statt. Anschließend verglichen sie die Daten mit den MRT-Auswertungen von neun Kindern mit Myokarditis und sieben gesunden Kindern.
Keiner der Covid-19-Patienten zeigte in der MRT-Untersuchung Anzeichen einer Myokarditis oder Einschränkungen der Herzfunktion. Die Befunde waren mit denen der gesunden Kontrollgruppe vergleichbar, unterschieden sich jedoch deutlich von den Befunden der Myokarditis-Patienten.
Drei Patienten der Covid-19-Kohorte wiesen einen minimalen Perikarderguss auf; dieser könnte den Forschenden zufolge ein Zeichen einer milden Perikarditis sein.
Laut DHZB legen die Untersuchungen den Schluss nahe, dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 bei Kindern mit mildem Krankheitsverlauf und ohne Herzbeschwerden keine Herzmuskelentzündungen auslöst. Diese Patienten müssten daher auch nicht kinderkardiologisch untersucht werden, eine MRT-Untersuchung sei nicht erforderlich.
Quellen: 1.DHZB; 2.DOI: 10.1002/ehf2.13678