Ob im Job am PC oder in der Freizeit: Unsere Ellenbogen sind ständig in Bewegung. Insbesondere bei monotonen, langwierigen Anwendungen – beispielsweise von PC-Tastatur und Maus – werden Bänder und Sehnen stark belastet. Die Folge sind auftretende Sehnenansatzentzündungen wie der sogenannte Golfer- oder Tennisarm.
Die Schmerzstelle macht dabei den Unterschied: Treten die Schmerzen in der Innenseite des Ellenbogens beim Beugen des Handgelenks auf, so spricht man von einem Golferarm oder Golferellenbogen. Ist hingegen die Außenseite beim Strecken betroffen, so handelt es sich in der Regel um einen Tennisarm.
Der Tennisellenbogen ist die häufigste Sehnenansatzentzündung überhaupt. Wie der Name zu Recht andeutet, sind oft Anhänger des “weißen Sports” betroffen. Aber auch Heimwerken, stundenlanges Arbeiten am Computer oder andere einseitige, gleichförmige oder sich wiederholende Bewegungen können diese Erkrankung verursachen. Außer Ruhigstellung sind Kühlung oder Wärmebehandlungen hilfreich.
Zur Schmerzlinderung eignen sich Kombinationstherapien mit Reizstrom, Ultraschall oder Stoßwellen. Begleitend sind Eigenübungen zur Dehnung sowie zur exzentrischen Kräftigung der Muskulatur sinnvoll.
Richtige Technik verhindert Tennisarm
Zur Vorbeugung sollten stark gefährdete Tennisspieler ihre Technik überprüfen. Denn hier werden oft Fehler mit gravierenden medizinischen Folgen gemacht – nicht nur beim Tennis, sondern auch bei anderen Schlägersportarten. Trainieren lässt sich die Unterarmmuskulatur zuhause beispielsweise bequem durch kleine praktische Dehnübungen mit einem Powerball.
Ist keiner zur Hand, so tut es auch eine kleine leere Plastikflasche. Diese mit Wasser füllen und auf die Innenfläche der nicht erkrankten Hand legen. Dann mit der vom Tennisarm betroffenen Hand die Flasche greifen, ein paar Zentimeter hochheben und anschließend wieder auf die Innenfläche der anderen, weiterhin geöffneten Hand ablegen. Am besten diese Übung mehrfach täglich zehn- bis fünfzehn Mal wiederholen.
Dehnübungen gegen den Golferarm
Etwas irreführend ist der Begriff Golferellenbogen, da diese Erkrankung ja eigentlich nur selten durch den populären Rasensport ausgelöst wird. Sie ist im Allgemeinen Folge übermäßiger monotoner Belastungen des Sehnenansatzes der langen Hand- und Fingerbeugemuskeln an der Innenseite des Ellenbogens.
In diesem Fall ist eine frühzeitige entzündungshemmende Behandlung durch den Physiotherapeuten sehr wichtig. Regelmäßige Dehnungsübungen der Muskeln und Sehnen des Unterarms wirken zudem vorbeugend. Wie beim Tennisellenbogen können auch hier Kälte- und Wärmebehandlungen, Ultraschall, Stoßwellen- und Dehnungstherapie Linderung bringen.
Ein operativer Eingriff ist nur sehr selten erforderlich. In den weitaus meisten Fällen klingen die Beschwerden nach adäquater konservativer Therapie vollständig wieder ab.
Was schützt?
Menschen, die viel am Bildschirm arbeiten, sollten auf eine PC-Maus mit ergonomisch geformter Oberfläche achten. Wurde ein Golferarm diagnostiziert, so empfiehlt sich auf jeden Fall eine sogenannte Vertikal-Maus. Dank der schrägen Auflagefläche nimmt die Hand eine ähnliche Haltung ein wie beim Händeschütteln.
Der Vorteil: Das Handgelenk ist weniger abgewinkelt und der Unterarm nicht so sehr nach innen verdreht wie bei konventionellen PC-Mäusen. Dadurch stehen die beiden Sehnen im Unterarm parallel zueinander. Dies belastet das Handgelenk weniger durch Beuge- und Drehbewegungen.
Fazit
Wichtig ist eine frühe Konsultation des Hausarztes oder Orthopäden. Denn im Anfangsstadium sind beide Formen der Sehnenansatzentzündung gut therapierbar.
Wird nicht behandelt, drohen Folgeschäden. Generell muss häufig mit einem längeren Verlauf gerechnet werden. Bringen konservative Therapieansätze keine Besserung, geht meist an einer Operation kein Weg vorbei.