Opioide sind bei tumorbedingten Schmerzen meist unverzichtbar. Aber auch bei nicht-tumorbedingten Schmerzen sind sie eine sinnvolle Alternative zu NSAR. Sie sollten nach einem festen Zeitschema verabreicht werden. Bei einer Dauermedikation empfiehlt sich eine Retard-Formulierung, damit der Nachtschlaf nicht durch die Schmerzmitteleinnahme gestört wird. Aus der Gruppe der schwachen Opioide haben sich gerade bei alten Patienten Tilidin/Naloxon und Tramadol bewährt.
Bei der Dosierung müssen Leber- und Nierenfunktion berücksichtigt werden. Bei sehr starken Schmerzen sind hochpotente Opioide das Mittel der Wahl (Morphin, Fentanyl, Buprenorphin, Hydromorphon). Bei älteren Patienten werden häufig Pflastersysteme bevorzugt, da darunter weniger Obstipation auftritt und der Nachtschlaf nicht gestört wird. Doch die Gabe von Opioiden ist mit einer Reihe von Nebenwirkungen assoziiert, die oft eine Begleitmedikation erforderlich machen. Dazu gehören Müdigkeit, Sedierung, Übelkeit, Erbrechen und Obstipation. Grundsätzlich gilt auch für die Schmerztherapie beim alten Patienten: Start low, go slow!
Deutschen Schmerzkongresses, 11.-14.10.2017, Mannheim