Eine neue Empfehlung und ergänzende Materialien für die Praxis sollen Hausärzten bei der Beratung demenzkranker Autofahrer helfen. Der Arzt könne mit seiner Autorität dazu raten, das Auto stehen zu lassen und Alternativen erörtern, sagte Helga Schneider-Schelte von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zur Vorstellung des Leifadens bei der Fachtagung “Demenz und Autofahren” im Juli.
Die Unterlagen hat die Alzheimergesellschaft zusammen mit dem Institut für Allgemeinmedizin der Uni Düsseldorf erarbeitet. Sie schlagen ein stufenweises Vorgehen vor: von der Beratung im Vorfeld der Erkrankung bis zur schriftlichen Bestätigung, aufs Auto zu verzichten.
Im Extremfall könne der Arzt sich auch an Behörden wenden, um eine Fahreignung prüfen zu lassen. Online stehen gratis ein Algorithmus zum Vorgehen in der Hausarztpraxis, eine Checkliste mit Red Flags und eine Dokumentationshilfe bereit.
Der Deutsche Hausärzteverband unterstrich nach Veröffentlichung der Empfehlung die zentrale Rolle des Hausarztes in Fragen rund um das Autofahren bei Demenz. Umso wichtiger sei jedoch die von der Koalition angestrebte bessere Vergütung der sprechenden Medizin, um die entsprechenden Ressourcen für die zeitlich aufwändige Beratung zu schaffen.
Leitfaden und Praxishilfen: www.familien-medizin.org/autofahren-und-demenz