Eine Übertherapie mit unnötigen Nebenwirkungen und Komplikationen zu vermeiden ist das eine, doch ob weniger Therapie auch tatsächlich eine bessere Lebensqualität bedeutet, ist keineswegs sicher, berichtete Prof. Dr. Karl Pummer, Graz (Österreich). In einer Befragung von Patienten ging zwar eine Brachytherapie oder radikale Prostatektomie im Vergleich zur AS mit schlechteren Lebensqualitätswerten bezogen auf Wasserlassen, Kontinenz und Sexualfunktion einher. Aber auch die Männer unter AS hatten ein Nachlassen der erektilen Funktion zu beklagen und die Lebensqualität insgesamt ergab über einen längeren Zeitraum keinen Unterschied zwischen den Gruppen [3]. Dass die sexuelle Funktion auch bei AS auf die Dauer leidet, könnte durch das steigende Alter oder auch eine emotionale Belastung erklärt werden. Ob es unter AS gehäuft zu Angststörungen und Depression kommt, ist aber bisher unklar.
Quelle: 58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie ( DGU) in Leipzig