Hiermit loggen Sie sich bei DocCheck-Login aus.
Abbrechen

Hausarzt MedizinKHK: Medikamente oder Intervention?

In dieser Streitfrage sind sich interventionelle und konservative Kardiologen näher gekommen. In seinem nachfolgenden Statement plädiert Reha-Kardiologe Prof. Dr. med. Bernhard Schwaab, Timmendorfer Strand, für ein differenziertes Vorgehen.

Eine invasive Koronardiagnostik erfolgt in Deutschland mit Abstand am häufigsten elektiv bei Verdacht auf Angina Pectoris. Ob man hier zuerst nicht-invasiv untersucht oder gleich eine Koronarangiografie durchführt, hängt wesentlich von der Vortestwahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer KHK ab.

Bei einem Mann, 55 Jahre alt, positive Familienanamnese für KHK, Raucher, erhöhtes Cholesterin, Bluthochdruck, typischer retrosternaler Schmerz bei Belastung – ist die Vortestwahrscheinlichkeit so hoch, dass ich ihn direkt zur Koronarangiografie überweisen würde. Selbst wenn ich diesen Patienten mit Medikamenten beschwerdefrei bekomme, schließt das z. B. eine relevante Hauptstamm- oder proximale Stenose im Ramus interventricularis anterior (RIVA) nicht aus. Bei diesen Stenosen kann eine Intervention oder Bypass-Operation die Prognose verbessern. Dagegen würde ich einen Patienten mit niedriger Vortestwahrscheinlichkeit zunächst nicht-invasiv weiter diagnostizieren.

Typisches Beispiel: eine Frau, Mitte 40, unklare Beschwerden in der Brust, kein eindeutiges Risikoprofil, schlank, leere Familienanamnese, vielleicht ein etwas erhöhter Blutdruck. Hier würde ich zuerst mit funktionellen Verfahren (z. B. Stress-Echokardiografie) prüfen, ob eine myokardiale Ischämie vorliegt, oder ein bildgebendes Verfahren (z. B. CT-Koronarangiographie) zum Nachweis/Ausschluss einer KHK anwenden. Eine Besonderheit sind Patienten, die eine Intervention von vorneherein ablehnen.

Eine Koronarangiografie macht wenig Sinn, wenn der dabei erhobene Befund ohne Konsequenzen bleibt. Trotzdem rate ich auch diesen Patienten zum Herzkatheter. Zum einen ist das Risiko einer elektiven Koronarangiografie vertretbar, zum anderen stimmt mancher Kranke doch einer Intervention oder Operation zu, wenn er sieht, wie bedrohlich eng seine Herzkranzgefäße sind.

Die Intervention ist keine Heilung

Sehr wichtig in der Zusammenarbeit zwischen konservativ und interventionell tätigen Ärzten ist, dass die beim Herzkatheter entdeckten Stenosen nur dann mit Ballon und ggf. Stent angegangen werden, wenn sie hämodynamisch relevant sind oder die klinische Ischämie erklären. Unabhängig von der Art der primären Intervention gilt: Um den Verlauf der Arteriosklerose – die eine systemische Erkrankung ist – günstig zu beeinflussen, muss auf jeden Fall konsequentes Risikofaktorenmanagement betrieben werden. Eine Intervention beseitigt zwar die quälenden Symptome meistens sofort, heilt aber die Gefäßerkrankung nicht. Eine konsequente medikamentöse Sekundärprävention und ein herzgesunder Lebensstil sind die Basis der KHK-Therapie.

Die notwendigen Kenntnisse darüber vermittelt eine kardiologische Rehabilitation. In Deutschland haben 5 kontrollierte Kohortenstudien mit über 12.000 Patienten belegt, dass eine kardiologische Rehabilitation nach Herzinfarkt bzw. Bypass-OP die Morbidität senken und die Prognose verbessern kann.

E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns.
Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen.
Nur wenn Sie sich sicher sind.

Sie haben noch kein Passwort?

Gleich registrieren ...

Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei.

Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.

Hier erfolgt die Registrierung für das Portal und den Newsletter.


Persönliche Daten

Ihr Beruf

Legitimation

Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen.

Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen.
Mitglied im Hausärzteverband
Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools.
Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen.

Newsletter
Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen.

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.
Newsletter abbestellen

Wenn Sie den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung.