Das Disease-Management-Programm (DMP) für Menschen mit Herzinsuffizienz hat Überarbeitungsbedarf attestiert bekommen: Die meisten Versorgungsaspekte müssten um neue Aspekte ergänzt werden.
Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nach einer Leitlinien-Recherche im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Einbezogen wurden 515 Empfehlungen aus zwölf evidenzbasierten Leitlinien, darunter zwei deutschsprachige.
Zahlreiche Versorgungsaspekte in der DMP-Richtlinie Herzinsuffizienz des G-BA weichen demnach von den aktuellen Leitlinienempfehlungen ab: Beispielsweise seien die diagnostischen Kriterien zur Identifikation von potenziellen DMP-Teilnehmern in den Leitlinien umfassender definiert.
Für Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 und Herzinsuffizienz würden in einigen Leitlinien Empfehlungen zur Verordnung von Gliflozinen bzw. SGLT2-Hemmern ausgesprochen; in der DMP-Richtlinie sind die Wirkstoffe noch unerwähnt. Auch Komorbiditäten, die Kooperation von Versorgungsteams sowie telemedizinische Maßnahmen seien teils nicht ausreichend abgebildet.
Besser hat das DMP Asthma als insgesamt drittgrößtes DMP abgeschnitten: Hier sieht das IQWiG nach der Auswertung von 3060 Empfehlungen aus zwölf Leitlinien abschließend nur wenig Aktualisierungsbedarf.
Für den “Großteil der Versorgungsaspekte” fand man laut Mitteilung nur wenige Diskrepanzen zu den Inhalten des aktuellen DMP Asthma bronchiale.
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