Bewegung auch im Ruhestand
"Mit einem regelmäßigen moderaten körperlichen Training kann auch bei über 65-Jährigen jedes zweite tödliche kardiovaskuläre Ereignis verhindert werden", so Professor Riitta Antikainen, Oulu. Unbestritten sei körperliche Aktivität aus vielerlei Gründen gesundheitsfördernd, bisher sei aber eine lebensverlängernde Wirkung nur bei berufstätigen Menschen, aber nicht bei älteren Menschen wissenschaftlich belegt. Deshalb wurde in Finnland die National FINRISK-Studie mit 2.500 Personen in einem Alter zwischen 65 und 74 Jahren initiiert, um die kardioprotektive Wirkung einer sportlichen Aktivität auch in dieser Altersgruppe zu erfassen. Die Intensität der körperlichen Aktivität wurde mittels Fragebogen ermittelt, wobei zwischen minimaler, moderater und starker körperlicher Belastung unterschieden wurde. Als moderate Aktivität galt Walking und Fahrradfahren bzw. eine vergleichbare Aktivität z. B. bei der Gartenarbeit und zwar mindestens vier Stunden pro Woche. Schwimmen, Joggen, Gymnastik und Skifahren wurden als intensive sportliche Aktivität gewertet. Die Studienteilnehmer wurden über 11,8 Jahre nachverfolgt. In dieser Zeit starben 197 Personen an einem kardiovaskulären Ereignis und 416 erlitten erstmals einen Infarkt. Mit einem moderaten Training wurde die kardiovaskuläre Mortalität um 54 Prozent, bei intensiver sportlicher Aktivität sogar um 66 Prozent reduziert.
Quelle: Europäischer Kardiologenkongress (ESC), 28.-30.8.2016 in Rom