Kommt es unter einer oralen Antikoagulation zu einem ischämischen Schlaganfall, so kann bei Vitamin K-Antagonisten eine Lyse mit r-tPA dann erfolgen, wenn der INR-Wert < 1,7 liegt. Bei einem NOAK sollte die letzte Einnahme in Abhängigkeit von der Nierenfunktion mindestens 24 bis 36 Stunden zurück liegen. Bei Auftreten einer intrazerebralen Blutung unter einer Antikoagulation liegt die Mortalität bei 40 Prozent. Das Risiko für eine solche fatale Komplikation ist unter einem NOAK deutlich niedriger. Bei Patienten mit einem Vitamin K-Antagonisten bringt die sofortige Gabe von Vitamin K nichts, da dessen Wirkung erst nach vielen Stunden einsetzt. Mit einem Prothrombinkomplex-Präparat kann zwar die Gerinnung rasch normalisiert werden, doch dies hatte in entsprechenden Studien keinen Einfluss auf die Prognose dieser Patienten. Für die NOAKs werden in absehbarer Zeit spezifische Antidots zur Verfügung stehen.
Quelle: 88. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), 23.-26.9.2015, Düsseldorf