Nach einer früheren Infektion mit dem saisonalen Coronavirus OC43 treten schwere Krankheitsverläufe bei Covid-19 seltener auf. Das zeigen zwei aneinander anknüpfende Studien der Universität Münster.
Insgesamt waren etwa 20 Prozent der 300 untersuchten Patienten aus Deutschland und Frankreich OC43-Antikörper negativ. Diese Antikörper werden nach Infektion mit einem der vier bereits vor der Pandemie global zirkulierenden humanen Coronaviren gebildet. Die OC43-Negativen hatten in der Studie ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf (adjusted odds ratio 2.68 (95% CI 1.09 – 7.05)).
Neben einer vorausgegangenen Infektion spielten zudem das Alter ab 40 Jahren und das Geschlecht eine Rolle. In der Pilotstudie waren 17 der 19 Patienten mit Intensivtherapie Männer zwischen 50 und 65.
Die Forscher leiten daraus ihre Empfehlung ab, dass OC43-Antikörper bei stationär aufgenommenen Covid-19-Patienten gemessen und als Teil der Risikobewertung betrachtet werden sollten.
Quellen:
doi.org/10.1016/j.ijid.2021.02.085
doi.org/10.1016/j.jcv.2021.104847