Jeder fünfte Beschäftigte im Gesundheitswesen hat im vergangenen Winter eine Influenza durchgemacht, spürbar mit Symptomen oder komplett symptomfrei. Das ist das Ergebnis der CoVacSer-Studie des Uniklinikums Würzburg, die jüngst veröffentlicht wurde.
Den Studienautoren zufolge bedeutet die signifikante asymptomatische oder symptomatische Infektionsrate “ein Risiko für krankenhausinterne Übertragungsketten und nosokomiale Infektionen”. Gleiches dürfte – wenn auch in kleinerem Umfang – für ambulante Einrichtungen gelten.
Das Studienteam untersucht seit 2021 die Impfantwort sowie die Lebens- und Arbeitsqualität nach einer Covid-19-Impfung und/oder -Infektion in einer Kohorte von mehr als 1.700 im Gesundheitswesen Tätigen. Nun wurde auch die Influenza-A-Infektionsrate bestimmt.
Hierfür wurden bei 402 Teilnehmenden vor und nach der Grippesaison die Influenza-Antikörper- Titer analysiert. Bei 20,6 Prozent waren im Blut nach der Grippesaison mindestens doppelt so viele Influenza-A-Antikörper nachweisbar.
Im Verfahren wurde ausgeschlossen, dass es sich um Folgen einer Influenza-Impfung handelte.
Fazit für die Praxis: Gerade asymptomatische Infektionen sind ein Ansteckungsrisiko. Auch deswegen kann es sinnvoll sein, dem Praxisteam Schutzimpfungen anzubieten.
Quelle: doi 10.1016/j.jinf.2023.08.003