Für plötzliche Blutdruckanstiege haben sich unterschiedliche Begriffe eingebürgert: Eine Blutdrucksteigerung mit Organschäden bezeichnet man als hypertensiven Notfall, eine Blutdrucksteigerung ohne Organschädigung als hypertensiven Eilfall.
Vor der Einführung geeigneter Medikamente hatten hypertensive Notfälle eine sehr schlechte Prognose, wie eine Gegenüberstellung aus den Jahren 1928 und 2015 zeigt (Abb. 1). Die Abbildung zeigt darüber hinaus, dass die oben genannte Unterteilung in hypertensiven Notfall und Eilfall ihre Berechtigung hat. Der hypertensive Eilfall hat eine wesentlich bessere Prognose als der hypertensive Notfall.
In der Praxis ist diese anscheinend einfache Unterscheidung gelegentlich schwierig, denn die Blutdruckhöhe unterscheidet nicht zwischen hypertensivem Notfall und Eilfall. Außerdem treten in beiden Situationen zu einem hohen Prozentsatz unspezifische Symptome auf (Abb. 2). Die typischen Symptome der durch eine Blutdrucksteigerung hervorgerufenen Organschädigung sind in Abbildung 3 dargestellt.
Diagnose
Viele der im Folgenden dargestellten Grundsätze der Diagnostik und Therapie sind kaum durch randomisierte Studien überprüft worden. Viele der geschilderten Maßnahmen sind daher lediglich aufgrund von Erfahrungswerten und pathophysiologischen Vorstellungen etabliert.