Um die Prognose für Betroffene zu verbessern und Über- sowie Untertherapie zu vermeiden, wurde im Mai die erste interdisziplinäre S3-Leitlinie zu Hodentumoren veröffentlicht. Während ein allgemeines Screening zur Früherkennung demnach nicht empfohlen wird, sei die regelmäßige Selbstuntersuchung der Hoden insbesondere bei jungen Männern sinnvoll.
Bei Vorliegen von Risikofaktoren – etwa einer Vorerkrankung mit einseitigem Hodentumor, einem Hodenhochstand oder positiver Familienanamnese – sollte laut Leitlinie das Vorliegen eines Keimzelltumors abgeklärt werden. Besonderes Augenmerk legt die Leitlinie in der Therapie auf den Fertilitätserhalt: Spätestens vor Beginn einer Chemo- oder Strahlentherapie soll den Patienten die Kryokonservierung von Spermien – künftig eine Kassenleistung – angeboten werden. Mit jährlich rund 4.000 Neuerkrankungen sind Keimzelltumoren des Hodens die häufigste Krebserkrankung bei Männern zwischen 20 und 44 Jahren.
Die Leitlinie finden Sie unter
Eine Anleitung zur Selbstuntersuchung gibt es außerdem unter www.hodencheck.de