Für 45- bis 49-jährige Frauen gibt es einen Anhaltspunkt für einen Nutzen des Mammografie-Screenings im Vergleich zu keinem Screening. So lautet das vorläufige Ergebnis einer Untersuchung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), in die das Institut acht randomisierte kontrollierte Studien mit insgesamt über 600.000 Teilnehmerinnen einbezogen hat.
Nutzen über wiegt Schaden
Demnach bewahrt das Screening etwa fünf von 10.000 eingeladenen Frauen dieser Altersgruppe innerhalb von zehn Jahren davor, an Brustkrebs zu versterben. Zwar komme es durch das Screening auch zu falsch-positiven Befunden und Überdiagnosen, der Nutzen überwiege jedoch den Schaden.
Eine individuelle Bewertung und Abwägung bleibe aber angesichts des sehr kleinen Mortalitätsvorteils in dieser Altersgruppe unerlässlich, weswegen alle Voraussetzungen getroffen werden müssten, um den Frauen eine informierte Entscheidung zu ermöglichen.
Bundesamt für Strahlenschutz muss Zulässigkeit attestieren
Bevor das Mammografie-Screening-Programm ausgeweitet werden könnte, müsse zudem noch das Bundesamt für Strahlenschutz die strahlenschutzrechtliche Zulässigkeit dieser Maßnahme attestieren.
Der Nutzen beziehungsweise Schaden eines Mammografie-Screenings für Frauen ab 70 Jahren bleibt wegen unzureichender Daten insgesamt unklar. Jedoch verspreche eine laufende randomisierte kontrollierte Studie in absehbarer Zeit aussagekräftige Daten, so das IQWiG.