Die Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes hat eine Broschüre mit Handlungsempfehlungen zur Intervention bei weiblicher Genitalverstümmelung und Früh- beziehungsweise Zwangsverheiratung herausgegeben. Diese richtet sich an Fachkräfte – unter anderem auch an Ärzte -, die in ihrem Berufsalltag mit Gefährdeten und Betroffenen in Kontakt kommen können.
Sie beinhaltet Empfehlungen für Institutionen und Einrichtungen in Berlin; sie ist jedoch auch als Modell konzipiert, um in anderen Bundesländern unter Berücksichtigung lokaler Unterschiede angepasst und eingesetzt zu werden. Die Autoren gehen unter anderem auf rechtliche Grundlagen ein, geben Hinweise für einen kultursensiblen Umgang und erklären, wie Warnsignale frühzeitig erkannt und Gefährdete geschützt werden können.
Laut Terre des Femmes spielen Ärzte eine zentrale Rolle bei der Beratung, Aufklärung und Behandlung der von Genitalverstümmelung betroffenen oder bedrohten Mädchen und Frauen. Vielerorts mangle es jedoch an Erfahrung im Umgang mit betroffenen Patientinnen, sodass eine angemessene medizinische Behandlung nicht immer gewährleistet sei. Die Broschüre ermutigt dazu, das Thema offen anzusprechen und bei mangelnder Erfahrung Kulturvermittler einzuschalten.
Die Broschüre finden Sie unter: www.hausarzt.link/8q4UK