Die steigende Anzahl von Kontrastmitteluntersuchungen führt zwangsläufig auch zu einer Zunahme von Kontrastmittel-induzierten Schilddrüsenfunktionsstörungen, genauer gesagt von Hyper-, aber auch Hypothyreosen. Auch wenn es sich meist um eine transiente Schilddrüsenfunktionsstörung handelt, so kann es gerade bei einer Hyperthyreose doch zu gravierenden, ja sogar vital bedrohlichen Komplikationen kommen, vor allem bei kardial vorerkrankten Patienten. Deshalb ist es wichtig, die Manifestation einer Hyperthyreose zu verhindern bzw. eine solche rechtzeitig zu erfassen. Vor der Untersuchung sollte immer das TSH bestimmt werden.
Auch wenn bisher nicht bewiesen ist, dass die prophylaktische Gabe von Perchlorat wirklich hilft, so sollte dies bei Patienten mit einem erniedrigten TSH-Wert vor und für zehn Tage nach der Kontrastmittelexposition gegeben werden. Bei einer manifesten Hyperthyreose sollte die Indikation für die Kontrastmitteluntersuchung sehr streng gestellt werden und parallel zu Perchlorat eine thyreostatische Therapie eingeleitet werden. Zusätzlich empfiehlt sich die Gabe eines Betablockers zur Symptomkontrolle. Auch sollte unbedingt drei bis sechs Wochen nach der Kontrastmittelapplikation bei initial erniedrigtem TSH-Wert eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion erfolgen.
Sehr viel seltener als eine Hyperthyreose ist die Kontrastmittel-induzierte Hypothyreose. Sie ist in der Regel einfach zu behandeln. Da die Hypothyreose meist transient ist, sollte nach einigen Monaten eine Dosisreduktion oder ein Auslassversuch gemacht werden.
*Quelle: Praxis Update in Köln"