Über der Hälfte der Deutschen mangelt es an Ernährungskompetenz. Das geht aus einer AOK-Studie hervor, für die im Januar 2020 knapp 2.000 Personen im Alter zwischen 18 und 69 zu ihrem Verhalten und ihrer Einstellung zu Ernährung befragt wurden. Zu den untersuchten Themenfeldern zählten etwa das Vergleichen von Produkten sowie das Planen und Zubereiten von Mahlzeiten. Jeder Teilnehmer wurde einer der vier Ernährungskompetenz-Kategorien “exzellent”, “ausreichend”, “problematisch” und “inadäquat” zugeordnet.
Der Studie zufolge verfügten 53,7 Prozent der Befragten über eine problematische oder inadäquate Ernährungskompetenz. Dabei bestanden deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während die Ernährungskompetenz bei 53 Prozent der Frauen als ausreichend eingestuft wurde, war dies bei nur 38 Prozent der Männer der Fall. Zudem ergab die Untersuchung, dass auch Bildung eine Rolle spielt: Nur 37,2 Prozent der Menschen mit einem Haupt- oder Volksschulabschluss konnten eine ausreichende Kompetenz vorweisen, bei Menschen mit Abitur lag der Anteil bei 56,4 Prozent. Die Ergebnisse von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund unterschieden sich dagegen kaum. Besonders besorgt zeigte sich der AOK-Bundesverband über junge Erwachsene: In der Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren hätten lediglich 37,1 Prozent der Befragten eine ausreichende Kompetenz aufgewiesen.
Unter den untersuchten Kompetenzfeldern bereitete “gesundes Vergleichen” die größten Schwierigkeiten: Rund 72 Prozent der Befragten habe es hier an den notwendigen Werkzeugen gefehlt, um etwa Entscheidungen über die richtige Produktwahl zu treffen.
Quelle: AOK-Bundesverband
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