Für die Behandlung der vulvovaginalen Candidiasis sind intravaginal und oral anwendbare Antimykotika verfügbar. Ein Cochrane Review hat untersucht, welcher Applikationsweg besser funktioniert.
In 26 randomisierten kontrollierten Studien erhielten 5.007 Teilnehmerinnen wegen einer unkomplizierten vulvovaginalen Candidiasis ein Azol-Antimykotikum oral (Fluconazol, Itraconazol) oder intravaginal (Butoconazol, Clotrimazol, Econazol, Miconazol, Sertaconazol, Terconazol).
Im Mittelpunkt stand die klinische Heilung, sprich Symptomfreiheit. Dabei schnitten orale und topische Therapie sowohl kurzfristig (fünf bis 15 Tage) als auch auf lange Sicht (zwei bis zwölf Wochen) praktisch gleich gut ab (Odds Ratio (OR) 1,14 bzw. 1,07). Auch die erste Linderung der Symptome setzte vergleichbar rasch ein.
Allerdings schien die orale Therapie hinsichtlich einer mykologischen Heilung kurz- und langfristig von Vorteil zu sein (OR 1,24 bzw. 1,29). Die Rate berichteter Nebenwirkungen war bei beiden Applikationswegen gering – unter oralen Antimykotika eher Kopfschmerzen und Verdauungsprobleme, bei intravaginaler Therapie vor allem lokale Reaktionen; zu einem Therapieabbruch kam es nur in Einzelfällen.
Insgesamt bevorzugten die Patientinnen eher eine orale Therapie, allerdings war die Evidenz hierfür gering.
Mit oralen Antimykotika werden Patientinnen die Symptome ihrer Vaginalmykose also nicht besser los als mit Lokalherapie, auch wenn sie die Vagina offensichtlich effektiver pilzfrei machen. Eine Gegenüberstellung der Kosten fehlte in der Cochrane-Analyse mangels Studiendaten.
Quelle: DOI: 10.1002/14651858.CD002845.pub3