Wer in seiner Freizeit körperlich aktiv ist, reduziert das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Gesamtmortalität. Am Arbeitsplatz sind solche Trainingseffekte nicht zu erwarten: Das Risiko steigt sogar, wie die Copenhagen General Population Study unterstreicht.
In die Auswertung gingen über 100.000 Männer und Frauen im Alter zwischen 20 und 100 Jahren ein, die median zehn Jahre nachverfolgt wurden. In dieser Zeit traten 7.913 (7,6 Prozent) MACE-Fälle auf, also schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Koronartod, sowie 9.846 (9,5 Prozent) Todesfälle jeglicher Ursache.
Anhand der Selbstauskünfte der Teilnehmer zu ihrer körperlichen Aktivität im Beruf und in der Freizeit und unter Berücksichtigung von Variablen wie Lebensstil, Gesundheit, Lebensbedingungen und sozioökonomische Faktoren zeigte sich: Mehr körperliche Betätigung in der Freizeit reduzierte das Risiko für MACE um bis zu 15 Prozent und für Todesfälle jeglicher Ursache um bis zu 40 Prozent.
Dagegen sorgte höhere körperliche Aktivität im Beruf für eine Zunahme dieser Risiken um bis zu 35 Prozent (MACE) bzw. 27 Prozent (Gesamtmortalität). Beides war unabhängig voneinander.
Laut Studienautoren bestätigt sich damit erneut das “Körperliche-Aktivitäts-Paradoxon”. Demnach ist körperliche Arbeit im Job in der Regel nicht mit Freizeitaktivitäten vergleichbar, monotoner und oft verknüpft mit statischer Belastung sowie problematischer Körperhaltung über viele Stunden ohne ausreichende Erholungszeiten.
Das hat Konsequenzen für das kardiovaskuläre Risiko und die Gesamtmortalität. Diese Zusammenhänge sollten auch bei den Empfehlungen für mehr körperliche Aktivität zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen etwa in den Leitlinien Berücksichtigung finden, so die Autoren.
Quelle: DOI: 10.1093/eurheartj/ehab087