Von den Verbesserungen der Lebensbedingungen, den Fortschritten in der Medizin und dem allgemeinen Wissen um eine gesunde Lebensweise profitiert vor allem die ältere Generation.
Die jüngeren Jahrgänge hingegen werden wieder früher und häufiger krank. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forschergruppe der Medizinsoziologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
Für die Übersichtsarbeit werteten die Forschenden nationale und internationale Studien aus und nutzten unter anderem Daten der AOK Niedersachsen. Betrachtet wurde der Zeitraum von 2005 bis 2019.
Für die Generation der in den 1950ern und 1960ern Geborenen fanden sie dabei eine sogenannte Morbiditätskompression, das heißt insgesamt verringerten sich die Zeiträume der gesundheitlichen Beeinträchtigungen, gesunde Lebenszeit wurde gewonnen – wenn auch mit bildungs- und einkommensabhängigen Unterschieden.
Eine ähnliche Entwicklung finde sich beispielsweise auch für die USA, heißt es.
Eine Morbiditätsexpansion hingegen stellten die Forschenden bei Typ-2-Diabetes fest, hier stieg die Rate über alle Altersklassen hinweg.
Besonders bei Jüngeren sei das jedoch mit einem erhöhten Risiko für Komorbiditäten verbunden, zudem sei hier eine deutliche Zunahme von Adipositas inklusive Begleiterkrankungen beobachtet worden.
Quelle: doi 10.3238/arztebl.m2022.0324