Dass die Einnahme von ACE-Hemmern Lungenkrebs begünstige, sieht die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) derzeit nicht als belegt an. Es gebe “keine ausreichende Evidenz” für einen kausalen Zusammenhang, teilt die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) Ende April mit. Die EMA habe das Risiko anhand einer Studie aus 2018 und anderer Daten geprüft.
Diese epidemiologische Registerstudie aus 2018 hatte ACE-Hemmer mit Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten verglichen und für erste eine höhere Inzidenz von Lungenkrebs festgestellt (1,6 versus 1,2 pro 1.000 Patientenjahre). Jedoch sei davon auszugehen, dass Verzerrungen und Störgrößen die Ergebnisse erheblich beeinflussten. So seien in der Gruppe der ACE-Hemmer die Patienten älter, häufiger männlich und häufiger Raucher. Da ACE-Hemmer Husten verstärken könnten, seien in der Gruppe womöglich Karzinome häufiger entdeckt worden.