Wird der Einladung zur Darmkrebsfrüherkennung eine Bestellung für oder der immunologische Stuhltest (iFOBT) selbst beigefügt, nehmen dreimal so viele Menschen die Untersuchung wahr. Das hat eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums mit 17.500 Teilnehmern des Hausarzt-Programms von AOK, Hausärzteverband und Medi in Baden-Württemberg ergeben. Ausgeschlossen wurden Personen, die bis zu fünf Jahre zuvor eine Koloskopie erhalten hatten oder die an Krebs leiden.
Jede der drei randomisierten Gruppen zählte um die 5.845 Männer und Frauen. Die Kontrollgruppe erhielt nur eine Einladung zur Früherkennung. Eine Interventionsgruppe bekam zusätzlich einen iFOBT, den sie kostenfrei einschicken konnten. Die zweite Interventionsgruppe konnte mit der Einladung einen iFOBT (Post, E-Mail, Onlineformular oder Fax) bestellen. Je die Hälfte der Interventionsgruppen wurde nach sechs Monaten erinnert. Alle drei Gruppen konnten die Früherkennung auch beim Arzt wahrnehmen.
In einem Jahr nahmen nur 10 Prozent der Kontrollgruppe teil. Hingegen lagen die Gesamtteilnahmen mit Bestelloption bei 27,7 und bei zugesandtem Test bei 29,7 Prozent. Dazu trugen die Erinnerungen 8,5 oder 7,5 Prozent bei. Insgesamt fielen 6,9 Prozent der iFOBT positiv aus – davon ließen zwei Drittel ihren Befund mit einer Koloskopie abklären. Dabei entdeckten Ärzte bei 40 Prozent frühe Krebsvorstufen und bei 20 Prozent fortgeschrittene Neoplasien, die direkt bei der Koloskopie entfernt wurden.
Quelle: DOI: 10.3238/arztebl.2020.0423