Um die Arzneimitteleinnahme zu optimieren, haben Wissenschaftler der Charité einen neuen Bluttest entwickelt, mit dem sich erstmals objektiv der Status der inneren Uhr von Patienten bestimmen lässt. Durch eine an diese individuelle Innenzeit angepasste Therapie könnte die Wirkung von Behandlungen optimiert und gleichzeitig das Risiko von Nebenwirkungen verringert werden, heißt es.
Das Team um Prof. Achim Kramer vom Institut für Medizinische Immunologie wollte Biomarker im Blut identifizieren, die für die individuelle Innenzeit charakteristisch sind. Zunächst wurde dazu bei mehreren Probanden über den gesamten Tag die Aktivität aller 20.000 Gene einer bestimmten Gruppe von Blutzellen bestimmt.
Mit speziellen Computeralgorithmen ließen sich aus diesen Datensätzen zwölf Gene isolieren, die verlässlich die Innenzeit anzeigen – auch wenn die Person etwa jeden Morgen von einem Wecker geweckt wird. “Eine Therapie unter Berücksichtigung der Tageszeit wurde bislang wegen einer fehlenden Diagnostik der Innenzeit selten angewandt”, erklärt Kramer.
Nicole Wittenbrink et al.: High-accuracy determination of internal circadian time from a single blood sample. The Journal of Clinical Investigation 2018. DOI: 10.1172/JCI120874.