Welche Bedeutung hat die COPD?
Die weltweite Bedeutung der COPD wird in den nächsten Jahren deutlich zunehmen, denn die Prävalenz und Mortalität der Erkrankung steigen deutlich an. War die COPD 1990 noch an 6. Stelle der Häufigkeit der Todesursachen, wird sie bis 2020 voraussichtlich auf den 3. Platz (nach Herz-Kreislauf- und zerebrovaskulären Erkrankungen) vorrücken. Etwa 3 bis 5 Millionen Menschen sind in Deutschland an einer COPD erkrankt.
Welche Ursachen liegen ihr zugrunde?
Ursachen der COPD sind in erster Linie Rauchen, Umweltverschmutzung, berufliche Belastung, Infektionen, genetische Faktoren wie auch Ernährungsfaktoren. Welche Formen der COPD gibt es? Bei Patienten mit dem Vollbild einer schweren COPD werden zwei Erscheinungstypen unterschieden, die als „Blue Bloater“ und „Pink Puffer“ bezeichnet werden. Erstere sind oft zyanotisch, meist adipös und leiden an Husten und Auswurf.
Die zweite Gruppe ist gekennzeichnet durch das Emphysem, weshalb diese auch als Emphysemtyp bezeichnet wird. Kennzeichnend für diese Patienten ist die erhöhte systemische Inflammation, die zu Gewichtsverlust und einem raschen Abbau von Muskulatur und Skelettsystem führt. Neben der erhöhten kardiovaskulären Mortalität ist das Ausmaß der Kachexie für die Prognose von Bedeutung. Entsprechend der aktuellen Richtlinien der Deutschen Atemwegsliga werden 4 Schweregrade unterschieden.
Wie wird die COPD diagnostiziert?
Die Diagnose der COPD ergibt sich aus der Symptomatik des Patienten und den Lungenfunktionstests. Zu den wichtigsten Symptomen der COPD gehören Auswurf, Husten und Atemnot, auch als „AHA“-Symptome bezeichnet. Der Husten ist immer chronisch und besteht seit Monaten oder Jahren.
Die Ausprägung der Symptomatik schwankt im Tagesverlauf wie auch jahreszeitlich. Morgens ist sie am stärksten ausgeprägt, ebenso in Herbst und Winter. Das Sputum ist typischerweise etwas bräunlich und kann morgens relativ leicht abgehustet werden. Auch Blutbeimengungen können im Sputum eines COPD-Patienten vorkommen.
Ein weiteres Diagnosekriterium ist die Häufigkeit des schubweisen Ausbruchs einer Lungenentzündung als Zeichen der Exazerbation. Wie die erforderlichen Untersuchungen nach GOÄ und EBM abgerechnet werden können, ist in Tabelle 1 aufgezeigt.
Wie wird eine COPD behandelt?
Da es sich bei der COPD um einen Symptomenkomplex handelt, lässt sich diese Erkrankung nur über ein multimodales Therapiekonzept behandeln. Die Therapie der COPD hat zum Ziel, einerseits die Symptome zu lindern und die körperliche Belastbarkeit zu verbessern. Andererseits soll damit letztendlich auch die Lebensqualität der Patienten erhalten werden. Weiterhin dient die Therapie auch der Vorbeugung gegen Exazerbationen.
In einem multimodalen Therapiekonzept werden medikamentöse und nicht medikamentöse Maßnahmen kombiniert. Die individuell einzusetzenden Therapieoptionen richten sich nach dem Schweregrad der Lungenerkrankung. Falls Begleiterkrankungen vorliegen, müssen auch diese berücksichtigt werden. Grundlage für eine möglichst effektive Behandlung ist in erster Linie die Nikotinkarenz.
Die Teilnahme an einer COPD-Schulung sowie eine zuverlässige Compliance im Zusammenhang mit der Einnahme der verordneten Medikamente sind ebenfalls wichtig für die Behandlung. Die wichtigsten Positionen für die Abrechnung nach GOÄ und EBM sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
Wann ist die Aufnahme der Patienten in ein Disease-Management-Programm (DMP) möglich?
Liegt die gesicherte Diagnose einer COPD vor, können die Patienten in das DMP COPD eingeschrieben werden. Zu den Voraussetzungen gehört, dass die betroffenen Patienten grundsätzlich bereit und in der Lage sind, aktiv an der Behandlung mitzuwirken und an Schulungen teilzunehmen, und dass durch eine intensivierte Betreuung eine Verbesserung der Lebensqualität und Lebenserwartung zu vermuten ist.
Schulungs- und Behandlungsprogramme sind fester Bestandteil der DMP. Der Arzt entscheidet zusammen mit dem Patienten, ob und welches Behandlungs- und Schulungsprogramm sinnvoll ist. Im Rahmen der Schulungen ist zu beachten, dass nur Schulungen verwendet werden dürfen, die vom Bundesversicherungsamt (BVA) zugelassen wurden.